Wirtschaft

Wirtschaftlichkeit der neuen Kernenergie

 

Ein englischer Entwickler* hat die Forderung aufgestellt, dass die neue Kernenergie Strom billiger als Kohle produzieren muss. Das würde bedeuten, dass sich die Geschichte der Energieerzeugung wiederholt. Ältere Energiearten werden durch effizientere neue Energiearten verdrängt. Kohle hat Holz verdrängt und die Kohle wurde durch Öl und Gas teilweise verdrängt. Kohle ist heute noch immer die billigste Möglichkeit Strom zu erzeugen. Aber der Klimawandel zwingt die Welt auf die Kohle zu verzichten. Viele Länder werden das erst können,

wenn ihnen eine preiswertere Alternative angeboten werden kann.

 

Effizienz der neuen Kernenergie

Weil das geschmolzene Salz im Reaktor sehr viel heißer ist als Wasser, das in Leicht- und Druckwasserreaktoren als Kühlung verwendet wird, ist die Umwandlung von Wärme in Strom effizienter. Die sichere Betriebstemperatur der neuen Reaktoren ist hoch (bis 1000°C), weil Salz bis 1400°C nicht siedet. Die Wärmekapazität ist höher als die von Wasser in DWR und LWR und auch höher als in Natrium gekühlten Reaktoren, wie sie von Bill Gates in seiner Firma Terracom entwickelt werden. Dadurch werden die Wärmetransport- Kreisläufe kurz, kompakt und günstig.

(nach Thorium - billiger als Kohlestrom, *Robert Hargraves, S. 201/202)

Der Präsident des VCI und Vorstandsvorsitzender von Evonik, dem Spezialchemieunternehmen, Herr Christian Kullmann, hat in einem Interview der FAZ vom 18. 8. 2021 zur Wasserstoffstrategie der Bundesregierung folgendes gesagt: "Die ausschließliche Konzentration auf grünen Wasserstoff ist Ausdruck einer realitätsverweigernden Borniertheit. Wir müssen sehr viel mehr Elektrolysen bauen. Diese Elektrolysen, die unter Einsatz von Elektrizität Wasserstoff herstellen,  brauchen enorm viel Energie. Diese Energie nur aus Sonne und Wind zu gewinnen ist unmöglich.

Auf die Frage." Wie wichtig ist der Ausbau von Wind kraft und Solarenergie" antwortet Herr Kullmann.

"Sie leisten einen Beitrag, reichen aber nicht aus für eine stabile Versorgung, also für die Grundlast. Das ist auch der Grund , warum jetzt in Baden-Württemberg alle Kohlekraftwerke weiterlaufen, sie sind von der Bundesnetzagentur als systemrelevant eingestuft. Andere Kohlekraftwerke werden jetzt durch Gaskraftwerke ersetzt. Als Brückentechnologie sind sie im Vergleich zur Kernenergie aber nur die zweitbeste Lösung. Von Kollegen aus Frankreich weiß ich, dass unser Nachbarland den Vorschlägen der EU-Kommission nur zustimmt, wenn auch die Kernenergie als nachhaltig für den Green Deal eingestuft wird. ( in der Taxomanie ist inzwischen die Kernenergie, und auf Vorschlag Deutschlands, auch Erdgas als klimafreundlich eingestuft worden) Für Deutschland bedeutet es, dass wir in naher Zukunft erheblich mehr Strom importieren müssen. Das wird Kohlestrom sein aus Osteuropa und Kernenergiestrom aus Frankreich. Da drängt sich mir die Frage auf, ob wir nicht selbst die Kernkraft stärker nutzen sollten - zumindest so lange, bis wir eine Grundlastversorgung haben. Denn wenn wir von Importen abhängig werden, dann wird's richtig teuer."

 

Die Europäische Kommission hat jetzt die Kernenergie und, auf deutschen Wunsch, auch Erdgas als umweltfreundlich eingestuft.

 

Die grüne Idee, Erdgas als Brückentechnologie zu nutzen, ist durch die aktuellen Entwicklungen gescheitert. Es war nie eine Idee, die uns zu einer CO² freien Welt in 2050 verholfen hätte, denn noch immer fehlt die Möglichkeit Strom in großen Mengen und kostengünstig zu speichern. Die Notwendigkeit einer CO² freien Grundlast-Stromproduktion ist weiter hin notwendig. Dies ist jedoch nur mit Kernenergie möglich.

Warum kann die neue Kernenergie billiger sein?

 

Die  neue Kernenergie kann auf die hohen Drücke der traditionellen Kernkraftwerke verzichten, weil sie nicht mit Wasser kühlt. Wasser muss unter hohen Druck gesetzt werden, um bei der Erwärmung nicht zu verdunsten. Die neue Kernenergie kühlt mit flüssigem Salz, Natrium oder sogar mit Blei, deshalb können die großen Dome  der heutigen Kernkraftwerke entfallen. Das macht die neue Kernenergie billiger, wie auch der Wegfall zusätzlicher Sicherheitselemente.

Die Wirtschaftlichkeit der neuen Kernenergie beginnt beim Bau und setzt sich fort beim Betrieb, weil die Kosten der Urangewinnung weitestgehend entfallen, die Anreicherung entfällt und die neue Kernenergie den Abfall der alten Kernkraftwerke als Rohstoff verarbeitet. Damit sind auch die Probleme eines Endlagers gelöst.

 

Warum baut die Industrie nicht die Energieerzeugung, die sie braucht ?

 

Jetzt hat der Geschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie von der Bundesregierung eine ausreichende Energieversorgung angemahnt. Auch sein Präsident hat neulich davon gesprochen, dass er sein Werk nicht nicht mit Wind- und Sonnenstrom  betreiben kann.

Warum hat sich die ganze Industrie nicht gegen die Politik gewehrt, die Deutschland auf Sonne und Wind beschränken will. Großartige wissenschaftliche Studien beweisen, dass es möglich sein soll, wenn immer mehr Windräder aufgestellt werden.

Wahrscheinlich stand hinter diesen Aussagen eine Gaspipeline, die im Notfall einspringen konnte. 

Eine Mitteilung der FAZ vom 17. 8. 2021 beschreibt einen tatsächlichen Stromausfall. Die Leistung der Solarenergie an einem sonnenreichen Tag zur Mittagszeit zwischen 12 und 13 Uhr betrug 300.000 Megawattstunden und sank am Abend auf nur noch 3000 MWh, mit dem Ergebnis, dass sogenannte "sofort abschaltende Lasten (SOL)" genutzt werden mussten, um das Netz stabil zu halten.

Aus der Industrie kommt nicht ein einziger Vorschlag, wie das Dilemma aufgelöst werden könnte. Wenn die deutsche Industrie nicht bald aufwacht, dann werden wir den Strom ausschließlich von den Kernkraftwerken unserer Nachbarn beziehen.

 

Meine Meinung: Für Deutschland wäre es billiger und für das Weltklima ohne Bedeutung, wenn es seine Kohlekraftwerke weiter betreiben würde. Die jüngste Entwicklung hat die Weiterbeschäftigung von Kohlekraftwerken aus der Reserve notwendig gemacht

Vahrenholt hat 2 Projekte der CO² Abscheidung in Deutschland gefunden, die es möglich machen würden, in Deutschland Kohlekraftwerke weiter laufen zu lassen, ohne CO² zu emittieren.



Die Wasserstoffträume

Der  Mineralölwirtschaftsverbandes hat das Informationsblatt "Klimaschutz braucht Vielfalt" dem Tagesspiegel beigelegt.  Bei dem Auftraggeber ist es kein Wunder, dass die Lösung noch immer mit fossilen Brennstoffen versucht wird.

Mit Recht sehen sie im Wasserstoff die Lösung für den Mobilitätssektor. Leider bauen sie ihre Hoffnungen auf Wind- und Sonnenenergie. Ein hochindustrialisiertes Land, wie die Bundesrepublik, aber auch alle entwickelten Volkswirtschaften der Welt, können ihre Energieversorgung nicht auf so unsicherer Basis aufbauen.

 

Die Nachteile der alternativen Energien

 

Die Nachteile der alternativen Energien sind offensichtlich. Es handelt sich um Energieformen mit einer sehr niedrigen Dichte, an Stellen der Erde, die nicht die Verbraucherzentren sind, und außerdem sind sie noch intermittierend.

 

Niedrige Dichte

 

Die niedrige Dichte hat zur Folge, dass der Platzbedarf riesig ist, die Landschaft verschandelt wird und auch noch Vögel getötet werden.
Die alternativen Energien müssen an Orten gewonnen werden, wo sie zwar im Überfluss vorhanden sind, ihre Abnehmer aber meist woanders. Nicht umsonst baut Porsche einen Windpark in Patagonien.

 

Lange Transportwege

 

Aber auch die Notwendigkeit von sehr langen Transportwegen ist nachteilig, kostenintensiv und unsicher.

 

Intermittierend

 

Aber das eigentliche Kennzeichen alternativer Energien ist ihre nicht sichere Verfügbarkeit. Der Gedanke, den überschüssigen Strom zu speichern, ist ein technischer Traum.
Auf der Basis einer regional ungünstigen und unsicheren Produktion, ihre Wasserstoffträume aufzuhängen ist naiv.

Alternative Energien sind sehr willkommen für alle Anwendungen, für die sie schon heute verwendet werden. Jedes Kilogramm CO2, das gespart werden kann, ist wichtig.

 

Die schweren Brocken

 

Aber alternative Energien werden nicht das Weltproblem der Dekarbonisierung bis 2050 lösen können.
Insbesondere, wenn Sie in Ihre Überlegungen die wirklich großen Stromabnehmer mit aufnehmen. Der Ersatz von Kohle und Gas bei der Stahl-, Zement-, Glas-, Aluminium- und chemischen Industrie wird mit alternativen Energien nicht möglich werden.

Die Kohle und das Gas bei der Stromproduktion zu ersetzen, dem größten Verursacher von CO², ist mit alternativen Energien  vorstellbar, aber auch nur bis zu 50 %, weil sie nicht grundlastfähig sind und ein Back up brauchen.

 

Die neue Kernenergie

 

Alle  Träume von einer zukünftigen Wasserstoffindustrie werden nur mit der neuen Kernenergie zu realisieren sein.
Die neue Kernenergie arbeitet mit Flüssigsalzreaktoren, die billiger, sicherer und schneller zu bauen wären, als jede neue Hochspannungsleitung in Deutschland.

Die neue Kernenergie arbeitet mit Temperaturen bis zu 1000°C und stellt damit nicht nur die notwendige Prozesswärme für die kostengünstige und grüne Wasserstoffproduktion zur Verfügung, sondern wird dann noch Strom CO² frei produzieren können.

Alle Investitionen, die nicht die totale Dekarbonisierung bis 2050 zum Ziel haben, sind heute schon Ressourcenverschwendung und Placebos der Politik.
Bis 2030 werden die ersten neuen Kernkraftwerke gebaut sein und ihre Leistung demonstrieren können. Auf der ganzen entwickelten Welt wird daran gearbeitet. Das Internet ist voll von vielen guten Beispielen.
Deutschland hat sich freiwillig von der einzigen Zukunftstechnologie verabschiedet, die eine realistische Chance hat, die Klimakatastrophe zu verhindern.

 

 

 

 

Kommentar zum Handbuch Klimaschutz

 

.    1.Energie und Ressourcen

 

Schon der Club of Rome und Herr Guhl haben versucht die Menschen zur Vernunft zu bringen, ohne Erfolg.

So richtig es ist Ressourcen zu sparen, so wenig wahrscheinlich ist, dass der damit der Klimawandel gestoppt werden kann.

Dagegen werden wir deutlich mehr Energie brauchen, um die Träume der Wasserstofftechnologie und des   E-Autos zu erfüllen. Ganz abgesehen von der notwendigen Energie, die alle Menschen in den Entwicklungsländern brauchen werden, um mit mehr Energie ihre Entwicklung zu untermauern.

 

2.    Echte Kreislaufwirtschaft einführen

 

Natürlich gibt es noch Reserven beim Recycling, die wir erschließen können. Deutschland ist vorbildlich für die Welt bei einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Eine Steigerung würde mit Sicherheit zu noch mehr Energiebedarf führen und nur wenig dem Klimawandel helfen.

 

3.    Treibhausgasen einen Preis geben

 

Diese dringend  notwendige Maßnahme ist von den steigenden Weltmarktpreisen eingeholt worden. Die Alternative Erdgas ist politisch desavouiert. Wir werden noch länger unsere Kohle nutzen müssen. Dem Klima ist es egal. Dem Klimawandel ist erst gedient, wenn die totale Dekarbonisierung auf der ganzen Welt mit moderner Kernenergie und vielleicht in einer noch fernen Zukunft auch mit Kernfusion möglich gemacht wird.

 

4.    Sozialen Ausgleich sichern

 

Nur wenn die Energieproduktion völlig dekarbonisiert ist, besteht die Chance für einen echten sozialen Ausgleich. Energie aus Kerntechnik muss nicht subventioniert werden, sondern wird zu sozialen Preisen in jeder Menge zur Verfügung stehen.

 

Bauplanungen schneller und naturverträglicher machen

 

Gerade für den Bau der neuen Kernkraftwerke mit neuartiger Technik wir die Bauplanung zum Engpass. Die Genehmigungsverfahren werden von den alten Herren der Druckwassertechnik betrieben, die wenig Lust verspüren werden, die ihnen vertrauten Druck- und Siedewassertechniken gegen neue noch unbekannte, aber bessere Techniken zum Durchbruch zu verhelfen.

 

5.    Erneuerbare Importe einplanen

 

Deutschland hat eine hervorragend ausgebaute Infrastruktur für  Importen von fossilen Rohstoffen, wie Erdöl und Erdgas. Beide Rohstoffe haben aus politischen Gründen keine Zukunft. Die gleiche Infrastruktur  könnte auch Wasserstoff transportieren. Aber wer wird uns grünen Wasserstoff liefern wollen, wenn die ganze Welt dekarbonisiert werden soll. Die notwendigen Mengen übersteigen jede Vorstellung von möglichen Importen.

 

6.       Fachpersonal ausbilden

 

Zweifellos werden wir ein Problem mit Fachpersonal haben. Aber das deutsche duale Ausbildungssystem, das die ganze Welt kopieren möchte, wird dieses Problem lösen. Das gut ausgebildete Fachpersonal für die Kerntechnik muss an den deutschen Universitäten ausgebildet werden.

 

7.    Neuzeitige Entwicklungen frühzeitig steuern

 

Bei allen Diskussionen über die notwendigen technischen Entwicklungen, um den Klimawandel zu stoppen, wird Technologieoffenheit  betont. Leider bleibt die Diskussion in Deutschland bei Wind und Sonne stehen. Das Thema Kernenergie ist tabu und doch die einzig richtige Lösung.